Runder Tisch – „100 wilde Bäche“
Gemeinsam für lebendige Gewässer in Waldeck
Waldeck, 12. August 2025 – In der Nationalparkstadt Waldeck arbeiten Verwaltung, Fachbehörden, Planer und engagierte Bürgerinnen und Bürger Hand in Hand für gesunde und naturnahe Gewässer. Beim „Runden Tisch – 100 wilde Bäche“ wurde der aktuelle Sachstand und das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie besprochen. Ziel ist es, bis 2027 den guten ökologischen Zustand aller Gewässer zu erreichen.
Am Austausch beteiligt waren die Hessische Landgesellschaft (HLG) als Gewässermanager, das Planungsbüro Wagu, der Fachdienst Umwelt & Klimaschutz des Landkreises, Vertreter der Landwirtschaft, die Ortsvorsteher sowie Mitarbeitende der Stadtverwaltung Waldeck.
Im Fokus der diesjährigen Gespräche stand der Reiherbach – von seinem Quellgebiet bei Selbach bis zum Vorstaubecken in Nieder-Werbe. Vorgestellt wurden erste Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung:
· Abbau von Barrieren und Durchgängigkeit für Wasserlebewesen schaffen
· Natürliche Ufervegetation und eigendynamische Gewässerentwicklung zulassen und fördern
· Interessen der Anlieger einbinden und Bewirtschaftung berücksichtigen
„Wir wollen die Natur wieder stärker wirken lassen – und gleichzeitig die berechtigten Interessen der Eigentümer und Bewirtschafter einbeziehen“, betonte Axel Sobirey vom Ingenieurbüro Wagu.
Bürgermeister Havel unterstrich: „Unsere Gewässer sind Lebensadern unserer Landschaft. Wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen, profitieren Natur, Landwirtschaft und Tourismus gleichermaßen.“
Bauamtsleiter Tepel ergänzte: „Entscheidend wird die Flächenverfügbarkeit sein. Nur wenn wir genügend Raum für den Bach gewinnen, können wir die geplanten Maßnahmen wirkungsvoll umsetzen.“
In der nächsten Projektphase wird deshalb gezielt geprüft, welche Flächen für die Renaturierung bereitgestellt werden können. Ziel ist es, mit konkreten Schritten den Reiherbach und andere Waldecker Bäche und Auen fit für die Zukunft zu machen – für mehr Artenvielfalt, sauberes Wasser, Reduzierung der Wirkung extremer Ereignisse wie Hochwasser und Trockenheit und ein lebendiges Landschaftsbild.