Pressebericht - DWA-Klärwärternachbarschaft

Veröffentlicht am: 16.05.2025

DWA-Klärwärternachbarschaft tagt im Haus der Natur in Nieder-Werbe

Hier sehen Sie die neue Kläranlage auf Scheid

Am 07.05.2025 tagte die Kläranlagen-Nachbarschaft 102 Waldeck-Frankenberg der Dt. Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.(DWA) im Haus der Natur in Nieder-Werbe und war Gast der Nationalparkstadt Waldeck. Auf die Einladung der DWA über den örtlichen Betreuer Herrn Karl-Wilhelm Frese vom Fachdienst Umwelt und Klimaschutz beim Landkreis hatten sich 45 Vertreter von den kommunalen Kläranlagen, den Bauämtern und aus Ingenieurbüros vor Ort eingefunden.

Die Veranstaltung wurde um 11.00 Uhr von Herrn Frese eröffnet und alle Gäste begrüßt. Anschließend richtete Bürgermeister Nicolas Havel seine Grußworte aus. Dabei verwies er darauf, dass die berufliche Fortbildung und der Erfahrungsaustausch erheblich zu der Verbesserung der Ergebnisse bei dem Aufwand zum Betrieb der Abwasserbehandlungsanlagen beitragen. Auch die bevorstehende Tagesordnung lasse erwarten, dass die Innovationen im Bereich der Abwasserreinigung und Abwasserableitung erhebliche Herausforderungen an die Qualifizierung des Personals auf den Kläranlagen stellt.

In einem ersten Vortrag erläuterte Prof. Günter Müller-Czygan von Hochschule Hof die Planungen zum Bau der Kläranlage auf Scheid. Beginnend mit der ersten Studie in 2018 wurde das Planungsgeschehen und der Bau bis zur Einweihung in Inbetriebnahme in 2025 erläutert. Die moderne SBR-Kläranlage ist speziell für die schwankende Saisonbelastung durch den Tourismus ausgelegt. Eine Ausbaugröße von 1950 Einwohnerwerten wurde hergestellt. Durch die installierte Technik und moderne teilweise KI-gestützte Steuerung können erheblich geringere Auslastungen und im Hochbetrieb der Tourismuskampagne auch Spitzen über 4.000 EW bearbeitet werden. Die Anlage wurde aus Gründen des Tourismus als eingehauste Kläranlage errichtet. Auf dem Dach der Kläranlage ist eine Fotovoltaikanlage zur maximalen Deckung des Strombedarfs aus Eigenversorgung installiert. Auch hier wurden Steuerungselemente eingesetzt um den Grad der Eigenversorgung so hoch wie möglich zu gestalten.

Abschließend wurde auf ein bevorstehendes Forschungsprojekt des Bundes mit den Bezeichnungen „ReUse“ und „IntellyFlux“ auf der Kläranlage Scheid hingewiesen. Zusammenfassend handelt es sich bei dem Projekt darum die geeignetste Variante für den beabsichtigten Einbau einer 4.Reinigungsstufe für die Entfernung von Spurenelementen, Arzneistoffen und Mikroplastik auszuwählen. Damit soll zum Schutz des Badegewässers Edersee bestmöglich gereinigtes Abwasser eingeleitet werden.

Nach einer Mittagspause informierte Herr Specht von der Fa. Harter über den Einsatz von Wärmepumpentechnologie zur Trocknung von Klärschlamm.

Abschließen erfolgte die Besichtigung der Kläranlage auf Scheid und die Veranstaltung endete um 16.00 Uhr nach dem Rundgang über die neue Kläranlage.